Besinnlich soll er sein, der Advent. 

Gemütliches Beisammensein der Familie, Brettspiele, Kerzenschein. Voller Freude Plätzchen backen, mit Genuss im Kreise der Liebsten essen. 

Sich freuen auf das nahende Weihnachtsfest. Liebevoll Geschenke auswählen, sorgsam verpacken. Sich die freudigen Augen vorstellen. 

In den seltensten Fällen läuft es ja so ab. In Wahrheit müssen Projekte zu Ende gebracht werden, und vor lauter Überstunden hat man weniger Zeit mit seinen Liebsten denn je. Plätzchen muss man kiloweise backen für Adventsmärkte, zum Aufbessern der Klassenkasse, und für sich selbst auch. Weihnachten mutiert zum Shopping-Stress, weil jeder eigentlich schon alles hat und man dennoch versucht, das zu finden, was noch Freude bereitet. 

Und da, da kommt die Harfe ins Spiel. Die Harfenklänge werden es richten. Für die kurze Zeit, die man ihnen während eines Konzerts lauscht, bringt Harfenmusik all das, was der Advent sein soll.

Man wird ruhig, man ist da, wo man ist und nirgends sonst, auch nicht in Gedanken. Man besinnt sich. Wird dankbar für das, was gut lief in dem Jahr. Verzeiht, sich und anderen, was nicht so gut lief. Man genießt. Man lauscht. Im besten Fall sogar mit Plätzchen und Heißgetränk in der Hand. 

Für uns Harfenisten jedoch bedeutet dies einen vollen Terminkalender von Ende November bis Weihnachten. Mehrfach-Gigs an einem Tag, unterschiedlichste Musikwünsche, viel Vorbereitungszeit. Man nimmt natürlich alles mit, was man kriegen kann. Vor allem nach den Hungerjahren, die uns beschert wurden. 

Von vielen die Bethlehem-Rallye genannt, vergleiche ich das Gefühl gern mit einem Jump‘n‘Run-Game. Bloß mit besserer Musik.

Und so dankbar ich um jeden Auftritt bin, weil es für mich immer noch nichts Schöneres gibt als Harfe spielen, so eindringlich plädiere ich für mehr Advent im ganzen Jahr. 

Besinnung, Gemütlichkeit, Dankbarkeit. In-sich-Kehren, zu-sich-Kommen: das gibt es das ganze Jahr, wenn man nur will. Besonders leicht gelingt das mit Harfenmusik. Die funktioniert nämlich genauso gut mit einem Kaltgetränk und Sommerbrise. Oder Frühlingswind. Sogar Herbststurm! 

Für euch getestet und für gut befunden: Harfe passt immer!